Warum der Sticker immer überlebt

Ob auf der Klotür, dem Schulranzen, dem Laternenpfahl oder der Heckscheibe: Der Aufkleber ist seit Jahrzehnten Teil des öffentlichen Raums – unverwüstlich, unübersehbar, unangepasst.

Während soziale Netzwerke zensieren, löschen und sperren, bleibt der Aufkleber, was er immer war: ein analoger Kurzschluss in der digitalen Dauerempörung. Kein Algorithmus, kein Shadowban, keine Sperre – nur Kleber und Aussage.

Schon in den 60ern klebte man gegen Vietnam, später gegen Atomkraft, gegen die Startbahn West oder gegen das System an sich. Der Aufkleber war immer die Volksausgabe des Protestplakats – billig, effektiv, überall.

Warum er überlebt?
Weil er nicht gelöscht werden kann.
Weil er direkt in den Alltag eingreift.
Weil er nicht fragt, ob er jemanden stört – sondern genau das will.

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